80 Jahre Selbstbefreiung Buchenwalds: An den Häftlingswiderstand erinnern – revolutionär organisieren!


Stellungnahme des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei vom 11. April 2025

Am 11. April 2025 jährt sich zum 80. Mal der Tag, an dem die Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald unter Führung des Internationalen Lagerkomitees sich selbst befreiten. Danach schworen sie, nicht eher zu ruhen, bis der Faschismus mit all seinen Wurzeln ausgerottet sei. Heute müssen die letzten verbliebenen von ihnen erleben, wie stattdessen Rechtsruck, Militarisierung und Kriegsbegeisterung voranschreiten – getragen von allen bürgerlichen Parteien, unterfüttert von stärker werdenden faschistischen Kräften, begleitet von zunehmender Repression gegen die Arbeiterbewegung.

Im Lager Buchenwald, das acht Jahre lang das größte Konzentrationslager auf deutschem Boden war, waren 266.000 Menschen inhaftiert. 56.000 von ihnen fanden dort den Tod. Zahlreiche Außenlager, wie das Lager Dora bei Nordhausen, gehörten zum Lagerkomplex „Buchenwald, Dora und Kommandos“. In ihnen wurde erniedrigt, gefoltert und durch Zwangsarbeit in den Tod getrieben.

Buchenwald war der Ort, an dem die Häftlinge zur Arbeit im Steinbruch oder in den Gustloff-Werken gezwungen wurden. Buchenwald war der Ort, an dem sowjetische Kriegsgefangene tausendfach durch Genickschuss umgebracht wurden.

Buchenwald war der Ort, an dem die deutschen Faschisten Ernst Thälmann ermordeten. Die KPD war unter seiner Führung zur stärksten kommunistischen Partei Europas geworden. Er wurde 1933 verhaftet. Elf Jahre Einzelhaft konnten ihn nicht brechen. Als 1944 das Ende des Krieges absehbar war, war die Angst der Faschisten vor einem Ernst Thälmann in Freiheit so groß, dass man ihn in der Nacht vom 18. August 1944 von Bautzen nach Buchenwald brachte, um ihn im Hof des Krematoriums zu erschießen. Im Krematorium zur Arbeit eingesetzte Häftlinge erkannten ihn, sodass der heimtückische Mord nicht unbemerkt blieb.

Buchenwald war ein Ort, an dem sich der Faschismus in all seiner Menschenfeindlichkeit und Grausamkeit zeigte. Aber Buchenwald war auch ein Ort des Widerstandes. Entscheidend für den Widerstand in dem Lager auf dem Ettersberg war die Initiative der Kommunisten, sich illegal im Lager zu organisieren. Das internationale Lagerkomitee (ILK) rettete allein 900 Kindern das Leben. Widerstandsgruppen außerhalb des Lagers unterstützten das ILK und ermöglichten dem Komitee Aktionen, von denen die SS keine Kenntnis hatte. Sabotage der Kriegsindustrie, Kampf für bessere Bedingungen für die Häftlinge, organisatorische und militärische Vorbereitung der Selbstbefreiung: Das waren die Aufgaben der Kommunisten im Lager.

Wenn wir den Opfern des Faschismus gedenken, so können wir das am besten, indem wir die Aufgaben, die vor uns liegen, als Erfüllung ihres Vermächtnisses begreifen. Im Schwur von Buchenwald hielten die Überlebenden fest: „Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht! Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. Das sind wir unseren gemordeten Kameraden, ihren Angehörigen schuldig.“

Die Wurzeln des Faschismus bestehen im kapitalistischen System, im Imperialismus weiter fort. Der einzige Weg, diese Wurzeln auszureißen, besteht darin, den Sozialismus zu erkämpfen.

In Gedenken an alle in Buchenwald und seinen Außenlagern Ermordeten: Es lebe der Widerstand der Häftlinge gegen den faschistischen Terror!

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