Frauenkampftag 2025 – Frauenkampf heißt Klassenkampf

Berichte vom Frauenkampftag 2025

Anlässlich des Frauenkampftags veröffentlichten wir als Kommunistische Partei (KP) unser ausführliches Referat „Zur Frauen- und Geschlechterfrage“, zu dem es inzwischen auch eine eigene Podcast-Folge im Rahmen unseres Formats „Klassenkampf und Wissenschaft“ gibt. Neben dieser theoretischen Arbeit führten unsere Ortsgruppen verschiedene praktische Aktivitäten durch. So beteiligten wir uns als KP an Demonstrationen und Kundgebungen in mehreren Städten. Unser Fokus lag darauf, die untrennbare Verbindung zwischen der Befreiung der Frau und dem Klassenkampf hervorzuheben. Am 8. März trugen wir unsere revolutionären Positionen auf die Straße, zeigten Solidarität mit dem palästinensischen Befreiungskampf, kamen mit unseren Nachbarn ins Gespräch und vertieften die Diskussionen um den Zusammenhang von Frauenbefreiung, Klassenkampf und internationaler Solidarität.

Hannover

Flyern auf dem Mühlenberg

Am Morgen des 8. März trafen wir uns als Ortsgruppe der Partei im proletarischen Stadtteil Hannover-Mühlenberg, um dort die Stellungnahme der KP zum Frauentag unter die Leute zu bringen. Viele Leute berichteten uns von Problemen, sei es die Angst vor einem großen Krieg, die hohen Lebensmittelpreise oder das Gefühl allgemeiner Perspektivlosigkeit. Unsere Stellungnahme wurde mit großem Interesse entgegengenommen und von vielen Bewohnern des Mühlenbergs sehr gelobt, und auch die Nelken, die wir anlässlich des Frauenkampftages verschenkten, wurden mit großer Freude angenommen.

Das Bündnis 8. März Hannover hatte unter dem Motto „Es reicht – Wir kämpfen zusammen!“ zur Demonstration anlässlich des Frauenkampftags aufgerufen. Das breite Bündnis setzte sich aus verschiedenen bürgerlich-feministischen Gruppen sowie den Studis gegen Rechts zusammen. Wir begleiteten die Demonstration und suchten das Gespräch mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Dabei luden wir Interessierte zu unserer kommenden Veranstaltung zur Frauen- und Geschlechterfrage ein. Unser Ziel war es, ihnen eine marxistische und damit materialistische Perspektive auf den Frauenkampf näherzubringen. Inhaltlich standen wir dabei in deutlichem Kontrast zur restlichen Demonstration, die vor allem queerfeministische und andere bürgerlich-feministische Positionen vertrat.


Am gleichen Tag versammelten sich rund 50 Demonstrantinnen und Demonstranten am Kröpcke in Hannovers Innenstadt auf einer Kundgebung, die von der Intifada Hannover organisiert wurde, um Solidarität mit Palästina zu zeigen. Auf der Gegenseite standen etwa zehn Zionisten. Bereits zu Beginn griff die Polizei ein und zog einen Demonstranten heraus, weil er angeblich den Zionisten den Mittelfinger gezeigt habe, und nahme seine Personalien auf. In den Redebeiträgen ging es um die fortgesetzte Gewalt trotz der seit dem 19. Januar geltenden Waffenruhe, insbesondere um einen Drohnenangriff auf eine Versammlung in Shejaiya. Zudem wurde auf die hohe Zahl ermordeter Kinder hingewiesen – viele von ihnen schreiben bereits Testamente, um die Verzweiflung, insbesondere der palästinensischen Kinder, zu unterstreichen. Die Demonstration machte erneut deutlich, dass die Solidarität mit Palästina trotz der angeblichen Waffenruhe nicht verstummt.

Aachen und Krefeld

In Aachen waren unsere Ortsgruppen aus Krefeld und Aachen gemeinsam auf der Straße: Mit Fahnen und einem Transparent, das vermittelt, dass der Kampf um die Befreiung der Frau untrennbar mit dem Kampf der Arbeiterklasse gegen ihre Unterdrückung verbunden ist, nahmen wir an drei verschiedenen Veranstaltungen teil.

Zuerst unterstützten wir eine Kundgebung, die auf die Lage der Frauen in Palästina fokussierte. Dort sprachen Frauen verschiedener Nationalitäten von ihren Erfahrungen und Kämpfen als Frauen. Besonders eindrücklich waren die Worte einer palästinensischen Genossin, die vom Leben der Frauen unter Besatzung, Krieg und dem ständigen Kampf um Freiheit berichtete.

Ausgehend von dieser kraftvollen Kundgebung gingen wir mit einem Teil der Teilnehmer gemeinsam zur nächsten Demonstration eines bürgerlich-feministischen Bündnisses zum Frauentag. Kaum waren wir dort angekommen, versuchten aggressive Ordnerinnen und Ordner zunächst eine palästinensische Mitstreiterin und dann unsere Genossinnen und Genossen von der Demonstration zu werfen. Einziges „Argument“ war, dass wir offen Palästinafahnen trugen und damit angeblich den Frauenkampftag instrumentalisieren würden. Das unsägliche Leid der palästinensischen Frauen ist offensichtlich ein rotes Tuch für die dort anwesenden „antideutschen“ Kräfte. Wir widersetzten uns dem Ausschluss und nahmen trotzdem an der Demo teil, durchgehend belästigt und bedrängt von den „Antideutschen“. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Demo erfuhren wir im Gegensatz dazu fast nur Unterstützung. Die Angriffe der rechten Kräfte erreichten ihren Höhepunkt, als eine Ordnerin einer unserer Genossinnen wünschte, mal „von einem Hamas-Kämpfer vergewaltigt“ zu werden. Eine Andere glänzte durch den Vergleich des Tragens einer Palästinafahne mit dem Tragen einer Hakenkreuzfahne.

Da im Vorhinein schon absehbar war, dass palästinensische Stimmen auf der Demonstration unerwünscht sein würden, war eine weitere, diesmal klar internationalistische, Demonstration angemeldet. Diese Demonstration war weniger gut besucht, dafür war sie umso kämpferischer und Ausdruck davon, dass der Kampf um die Befreiung der Frau nur ein internationalistischer und von der gesamten Arbeiterklasse geführter Kampf sein kann. Die Demonstration war zu Beginn mit dem Aufeinandertreffen von Dresdener und Aachener Fußballfans konfrontiert, die versuchten, die Demo zu bedrängen und uns teilweise mit Hitlergrüßen entgegentraten. Unbeindruckt von den Provokationen konnte die Demonstration trotzdem ihre Positionen nach außen tragen.

Köln

Am Vormittag des 8. März waren einige von uns mit einem Infostand an der Uniklinik Köln präsent. Dort verteilten wir die Stellungnahme der KP zum Frauentag. Wir trafen auf Pflegepersonal, Patientinnen und Patienten sowie Angehörige, die zum Teil interessiert auf unsere Präsenz reagierten, und vereinzelt konnten wir gute Gespräche führen. Bei anderen überwog die Skepsis, die sich nicht zuletzt aus schlechten Erfahrungen mit den etablierten Parteien und ihrer Politik speiste. Der Austausch verdeutlichte uns erneut, wie wichtig es ist, kommunistische Antworten einem größeren Publikum in der Klasse zugänglich zu machen und der täglichen Propaganda der Herrschenden zu trotzen.

Einen zweiten Infostand machten wir am Freitagnachmittag in Neubrück, wo wir vor allem mit Frauen, aber auch Männern aus der Arbeiterklasse über die Bedeutung des internationalen Frauenkampftages, die sozialen und politischen Probleme und die Rolle der bürgerlichen Parteien sprechen konnten.

Am Nachmittag beteiligten wir uns außerdem in der Kölner Innenstadt an der zentralen 8.-März-Demonstration. Laut 8m-Bündnis, das die Versammlung organisiert hatte, nahmen bis zu 16.000 Menschen daran teil. Dominant waren identitätspolitische oder reformistische Inhalte, die letztendlich eine falsche Einheit aller Frauen – unabhängig von ihrer Klassenzugehörigkeit – konstruierten und damit von der revolutionären Geschichte des 8. März ablenkten. Forderungen, wonach einfach mehr Frauen in den Bundestag gehen oder Männer einfach besser erzogen werden sollten, standen dafür sinnbildlich. Daneben waren aber auch klassenkämpferische Forderungen sichtbar, die wir mit unserem Auftritt und in einigen Gesprächen zu unterstützen versuchten.

Ein insgesamt erfolgreicher 8. März liegt hinter uns – der Kampf um tatsächliche Gleichberechtigung, gegen alle Formen der Gewalt gegen Frauen und gegen die Spaltung unserer Klasse geht weiter!

Bonn

Am 8. März haben wir als Ortsgruppe der Kommunistischen Partei an den Aktivitäten zum internationalen Frauenkampftag in Bonn teilgenommen.

Während dem Streik-Café und der Auftaktkundgebung zur 8.-März-Demonstration haben wir an einem Infostand verschiedene Materialien der Partei verteilt. Wir dabei unsere Veranstaltung am 23. März beworben.

Während der Auftaktkundgebung konnten wir in einer Rede auf die Wurzeln der Unterdrückung der arbeitenden Frauen im Kapitalismus hinweisen. Wir verdeutlichten die Gemeinsamkeiten der Männer und Frauen aus der Arbeiterklasse. Wir erklärten, dass wir unter der Befreiung der Frau nicht verstehen, dass mehr Frauen in Führungspositionen sollen, die dann gemeinsam mit den Männern der Bourgeoisie die gesamte Arbeiterklasse, weiblich als auch männlich, ausbeuten. Stattdessen wollen wir ein Ende der Ausbeutung und den Sozialismus – nur dieser kann dem Kapitalismus und der Unterdrückung der Frau ein Ende setzen. Im Anschluss an die Kundgebung setzte sich ein Demonstrationszug mit etwa 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Bewegung. Wir haben uns in den internationalistischen Block eingereiht. Für einen revolutionären 8. März!

Göttingen

Am 8. März beteiligten wir uns als KP-Ortsgruppe Göttingen an der Demonstration zum Frauentag, und zwar im lauten und kämpferischen sozialistischen Block. Dieser trug revolutionäre und antikapitalistische Positionen lautstark und unübersehbar in die ansonsten sehr bürgerlich auftretende Demonstration.  Trotz der öffentlichen Kritik der Demoleitung und wiederholter Aufforderungen seitens der Ordner, auf Palästinaflaggen und -symbole wie Kufiyas sowie Parteiflaggen zu verzichten, ließen wir uns nicht einschüchtern und traten weiterhin entschlossen und konsequent für unsere Ziele ein.“

Clara Zetkin wusste schon: Ohne Frauen keine Revolution!  Für uns ist klar: Zur Befreiung der Frauen braucht es den Sozialismus – und den Sozialismus kann es nur mit der Frauenbefreiung geben!

Deshalb lassen wir uns nicht beirren, sondern verbinden den Kampf für die Befreiung der Frau mit dem Kampf für die Befreiung unserer Klasse gegen Ausbeutung, den deutschem Imperialismus und Kriegstreiberei, und für die Befreiung Palästinas von  Apartheid und Genozid.

Bamberg

Wir haben als KP-Ortsgruppe unser Umfeld mobilisiert und mit über 20 Personen an der Demonstration zum Frauenkampftag teilgenommen. Mit lauten Parolen haben wir klar gemacht, dass der Frauenkampf unbedingt auch Klassenkampf sein muss, und konnten so einige Leute aus der Umgebung in der Demo mitreißen. Auch die Befreiung der palästinensischen Frauen von Besatzung und Unterdrückung wurde gefordert. Vor, während und nach der Demo wurde unsere Stellungnahme verteilt, es wurden thematische Gespräche geführt und Einladungen zu unserer Aktuellen Stunde am Abend zum Thema „Frauenkampf heißt Klassenkampf! “ verteilt. Dort wurde die Geschichte des Frauenkampftages, die Herkunft der Unterdrückung der Frauen behandelt und die Untrennbarkeit von Frauenfrage und Klassenkampf aufgezeigt. In der Diskussion wurde auch die Ideologie des bürgerlichen Feminismus diskutiert und aufgedeckt.

Gießen

Am 8. März waren wir gemeinsam auf der Straße und haben Seite an Seite mit dem 8.-März-Bündnis und dem Roten Block für die Befreiung der Frau demonstriert.

In unserem Redebeitrag stellten wir klar, dass die Befreiung in einem System der Unterdrückung, Ausbeutung und Gewalt nicht möglich ist. Im Gegenteil müssen wir immer wieder die erkämpfte Rechte und Fortschritte gegen Angriffe des Staates oder der reaktionären, konservativen Bewegung verteidigen. Der Kapitalismus hat nichts als Spaltung, Unterdrückung und Vernichtung zu bieten. Unsere Genossin erklärte, dass die Befreiung der Frau nur im Sozialismus verwirklicht werden kann – in einer Welt frei von Ausbeutung und Herrschaft des Kapitals, einer Welt für die Bedürfnisse der Menschen.

Sie sprach allen Frauen, Revolutionärinnen und Revolutionären, Arbeiterinnen und Arbeitern Mut zu und mahnte an, den Kampf nur auf diesen Tag zu beschränken: „Lasst uns unsere Stimmen erheben, gemeinsam gegen dieses System kämpfen und das nicht nur an diesem oder anderen Jahrestagen. Unser Kampf findet jeden Tag statt. Heute stehen wir hier als Kämpferinnen für eine bessere Zukunft.“ Auch Palästina-Solidarität Gießen nahm an der Demonstration teil. Die Genossinnen und Freundinnen der Solidaritätsgruppe machten auf den Genozid in Gaza aufmerksam, auf die unmenschlichen Bedingungen, unter denen Frauen und Kinder im Kriegsgebiet leiden, und zeigten auf, dass unsere Kämpfe gemeinsam und international geführt werden müssen. Symbolisch benannte die Gruppe eine Straße nach Layan Hamada um, einem 15-jährigen Mädchen, das während der brutalen Räumung von Gebieten Gazas durch die Besatzungstruppen Israels von der IDF ermordet wurde. Wir demonstrierten solidarisch, international und antiimperialistisch,ür einen revolutionären 8. März, für die Befreiung aller Ausgebeuteten und Unterdrückten.

Mannheim

Auch in diesen Jahr waren wir als KP-Ortsgruppe anlässlich des Internationalen Frauenkampftags aktiv. Am 8. März beteiligten wir uns an der Demonstration in Mannheim, verteilten Stellungnahmen und luden zur Teilnahme an unserem Workshop „Frauenkampf heißt Klassenkampf“ am folgenden Tag ein. Mit Bannern und Plakaten in der Innenstadt machten wir deutlich: Frauenkampf ist Klassenkampf – ein Kampf gegen das Kapital.

Im Workshop vertieften wir diese Aussage. In einem ersten Teil verschafften wir uns gemeinsam einen Überblick darüber, wie die Situation der Frau in Deutschland heute aussieht. Im zweiten Teil beschäftigten wir uns mit den Thesen der Komintern zur Arbeit unter den Frauen und erarbeiteten, welche Strategie notwendig ist, um die Unterdrückung der Frau zu beenden. Abschließend diskutierten wir über konkrete Forderungen.

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