Demo-Berichte zum Nakbatag
Hamburg

Am Samstag, den 17. Mai, haben wir in Hamburg gemeinsam mit Genossen aus anderen Ortgruppen an der regionalen Demo zum Nakbatag teilgenommen. Vor 77 Jahren nahm die massive Vertreibung und systematische Ermordung in Palästina ihren vorläufigen Höhepunkt. Wir waren jedoch nicht nur in Gedenken an diese Gräueltat der israelischen Siedlerkolonie auf der Straße, sondern um an unsere Aufgabe jetzt und hier zu erinnern: die Nakba ist nicht vorbei, sondern findet tagtäglich durch den Genozid in Gaza und zunehmend auch durch die Bodenoffensiven in der Westbank statt. Es ist unsere Aufgabe, der deutschen Unterstützung für diese ethnische Säuberung Sand ins Getriebe zu streuen und den Preis für die Beteiligung der BRD hochzutreiben.
Mit unserem Infotisch bei der Auftaktkundgebung haben wir unseren Beitrag für die Solidaritätsbewegung an die Öffentlichkeit getragen, viele Spenden für die Kampagne zur Unterstützung der PCP gesammelt und unsere Borschüre zur Strategie & Taktik im palästinensischen Befreiungskampf, sowie unsere aktuelle Stellungnahme zum Nakbatag verteilt.
Danach sind wir mit ca. 4.000 Menschen vom Steindamm durch die Innenstadt bis zur Sternschanze gelaufen, wo die Demo planmäßig an der „roten“ Flora vorbeiführen sollte. Dieser Streckenabschnitt wurde uns kurzfristig aus vorgeschobenen Gründen von der Polizei untersagt, was uns nicht davon abhielt in direkter Nähe der antideutschen Hochburg lautstark Präsenz zu zeigen und so die tatsächlichen Kräfteverhältnisse zum Ausdruck zu bringen.
Hannover

In der vergangenen Woche nahmen wir als Ortsgruppe Hannover an zwei Veranstaltungen zur Nakba teil.
Am Mittwoch nahmen wir an der von Intifada Hannover organisierten Kundgebung am Kröpcke teil. Dort wurde den Opfer der seit 77 Jahren andauernden Nakba gedacht.
Verschiedene Redebeiträge thematisierten das Leid der Palästinenser und die immer noch stattfindende und sich weiter intensivierende ethnische Säuberung Palästinas. Dabei wurde vor allem das planmäßige Vorgehen hervorgehoben. So wurden der Plan Dalet und seine Folgen sowie die Rolle verschiedener zionistischer Milizen erläutert.
Anhand von Zitaten, zum Beispiel von Ben-Gurion, wurde dargestellt, dass die Palästinenser für die zionistische Idee von Anfang an ein demographisches Problem darstellten, dessen Lösung also nur die Vertreibung der einheimischen Bevölkerung sein konnte. Mit den Parolen, die von den etwa 100 Teilnehmern gerufen wurden, kritisierten diese unter anderem die Rolle der deutschen Regierung und der deutschen Waffenindustrie sowie den terroristischen Charakter der israelischen Besatzung.
Am Samstag nahmen wir gemeinsam mit unseren Genossen aus Hamburg an der norddeutschlandweiten Nakba-Demonstration teil. Dort zogen wir mit ca. 4000 Teilnehmern durch Hamburgs Innenstadt und kurz vor die Rote Flora. Einen detaillierten Bericht dazu haben unsere Genossen in Hamburg veröffentlicht.
Für uns ist klar: Ob in Hamburg, Hannover oder sonst wo auf der Welt, diese Besatzung und der Völkermord in Palästina können nur durch entschlossenes und gemeinsames Handeln der internationalen Arbeiterklasse gestoppt werden.
Deshalb organisiert euch in den Betrieben, Universitäten, Gewerkschaften und in der kommunistischen Partei, gegen die Kriege der Reichen, für den Sozialismus!
Berlin


Auch dieses Jahr waren wir rund um den Nakba-Tag wieder auf der Straße um laut und entschlossen gegen die Besatzer und ihre Unterstützer zu protestieren. Am Vorabend hingen wir in unmittelbarer Nähe zu Pierburg im Wedding ein Banner auf. Damit wollen wir skandalisieren dass nun direkt in unserer Nachbarschaft Rüstungsproduktion anläuft, die nicht zuletzt auch an den israelischen Besatzer verkauft wird. Wir hoffen damit einige Nachbarn erreicht zu haben.
Am Donnerstag schließlich hatten wir einen kleinen Stand bei der Kundgebung, an dem wir vor allem für die Solikampagne der palästinensischen kommunistischen Partei geworben und Soli-T-Shirts verkauft haben.
Später haben wir einen kleinen Block mit einem Seitentranspi formiert, um die Kundgebung so gut es geht vor Angriffen der Polizei zu schützen. Leider gab es auch dieses Jahr duzende Festnahmen und Verletzte aufgrund des aggressiven Auftretens der Polizei. Es wurde wieder deutlich, dass der deutsche Staat wie kaum ein anderer auf der Welt jede Kritik am Genozid brutal repressiert.
Wir hoffen dass es den Betroffenen den Umständen entsprechend gut geht und rufen zur Solidarität auf, zum Beispiel durch Spenden an 3ezwa um bei den Prozesskosten zu helfen.
Bonn
Die Bonner Demonstration zum Nakbatag fand am 17. Mai statt. Das Bündnis rief dazu auf, sich in Tannenbusch Mitte zu versammeln, in einem sehr migrantisch geprägten Stadttteil im Bonner Norden. Dass wir mit Palästina-Demos bei Passanten und Anwohnern auf Zustimmung stoßen, ist zwar normal, doch in Tannenbusch war die Zustimmung umso größer. Anwohner zeigten ihre Fahnen aus den Fenstern, Passanten schlossen sich der Demo an und freuten sich über Flyer. Die Demo war besonders lang, sie ging durch die Altstadt und in die Innenstadt mit ca 200 Teilnehmern.
Während der gesamten Zeit gingen knapp zehn Anhänger der Nakba und des Genozids voraus. Sie behaupteten die Nakba sei ein Mythos und ,,warnten“ die Passanten vor uns, wir seien ,,aggressive“ Anhänger der Taliban. Doch diese abstrusen Behauptungen der politisch verwirrten ,,Antideutschen“ konnten die Passanten nicht davon abbringen, den Genozid in Palästina abzulehnen und die Palästina-Demo zu begrüßen.
Angekommen am Friedensplatz gab es eine Ausstellung zur Nakba und ein paar kämpferische Reden. Dem Druck der Polizei, die Kundgebung zu beenden, zum Trotz, ließen sich die Teilnehmenden nicht beirren und alle geplanten Reden konnten gehalten werden.