Berichte vom 01. Mai 2025
Dieses Jahr waren wir als Kommunistische Partei in zahlreichen Städten am 1. Mai – dem internationalen Kampftag der Arbeiterklasse auf der Straße. Ob auf gewerkschaftlichen Demonstrationen, bei revolutionären Zügen oder mit eigenen Aktionen: Unser Ziel war klar – den Fokus auf Klassenkampf statt Sozialpartnerschaft zu lenken, den Schulterschluss zwischen Gewerkschaftsführungen und Regierung anzuprangern und den wachsenden Kriegskurs der Bundesrepublik offensiv zu kritisieren.
In über 20 Städten trugen wir unsere Losung „Streiks vorbereiten statt Kriege unterstützen!“ auf Bannern, Transparenten und in unseren Reden durch die Straßen. Dabei machten wir deutlich: Wer die Arbeiterklasse zur Ordnung ruft, während das Kapital aufrüstet, kürzt und hetzt, ist nicht Teil der Lösung – sondern Teil des Problems.
Zentrale Themen waren für uns die drohende Militarisierung, die Zustimmung der DGB-Spitze zu den Kriegskrediten und die Notwendigkeit internationaler Solidarität – insbesondere mit dem palästinensischen Widerstand, der in vielen Städten durch eigene Palästina-Blöcke sicht- und hörbar war. Immer wieder zeigten Passantinnen und Passanten Zustimmung zu unseren Positionen, suchten das Gespräch oder nahmen unsere Flugblätter mit.
Ob in Aachen, Berlin, Lübeck, Chemnitz oder Nürnberg: Überall war unser Anspruch derselbe – die Perspektive des Klassenkampfs gegen Sozialpartnerschaft, Standortlogik und imperialistische Kriegshetze auf die Straße zu tragen. Und überall wurde sichtbar: Die Bereitschaft zur Organisierung wächst – in den Betrieben, an den Hochschulen, auf der Straße.
In den folgenden Berichten dokumentieren wir unseren Auftritt in verschiedenen Städten – laut, kämpferisch und solidarisch.
Aachen


Wir nahmen als Aachener Ortsgruppe mit Unterstützung unserer Genossinnen und Genossen aus Krefeld an der gewerkschaftlichen Demonstration zum Kampftag der Arbeiterklasse teil. Lautstark gegen Kapital und für Klassenkampf zogen wir durch die Aachener Innenstadt. Unterwegs gab es großes Interesse, einige Gespräche mit Sympathisanten und viele Flugblätter wechselten die Besitzer. Am Ende gab es eine kämpferische Abschlussrunde bei der wir eine klare Kante gegen Sozialdemokratie und faule Kompromisse kommunizierten!
Bamberg

Am 1. Mai, dem internationalen Kampftag der Arbeiterklasse, haben wir in Bamberg mit vielen Mitstreitern in einem eigenen Block auf der DGB Demonstration Position bezogen gegen den Kriegskurs der Gewerkschaftsführung und für den Frieden. Der aktuelle Aufrüstungskurs wird von allen Parteien sowie dem DGB mitgetragen. Aber als Kommunisten wissen wir, dass im herrschenden imperialistischen System Frieden keine langfristige Option sein kann, denn der Imperialismus zwingt die Staaten immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen.
Mit lauten Rufen und unseren Transparenten machten wir außerdem klar: Es kann keine Freundschaft zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern geben. Sogenannte Sozialpartnerschaft führt die Arbeiterklasse in die Irre und speist sie mit Kompromissen ab.
Denn der Klassenkampf kann nur fortgeführt werden, indem wir uns einheitlich organisieren und die Kommunistische Partei aufbauen. Nur die Perspektive des Sozialismus kann die Arbeiterklasse von Ausbeutung und Unterdrückung befreien.
Berlin

„Der Erste Mai ist unser Tag…“
…und der 30. April auch. In Berlin begann der Erste Mai schon am Vorabend mit einer Demonstration durch den Arbeiterbezirk Wedding. In diesem Jahr richtete sich die Kiezdemo gegen die von der Regierung geplante Aufrüstung und ihre sozialen Folgen. So zogen wir am Standort der Rheinmetall-Tochterfirma Pierburg, wo in Zukunft mitten im Wedding Kriegsgerät produziert werden soll, vorbei und brachten unseren Protest zum Ausdruck.
Auch bei der gewerkschaftlichen Demo am nächsten Tag waren wir dabei und trugen die Bedeutung des Ersten Mai für die Arbeiterklasse lautstark und mit neuen Parolen auf die Straße. Gleichzeitig protestierten wir gegen die Sozialpartnerschaft und die Zustimmung der DGB-Führung zum Kriegskurs der Regierung.
Am Nachmittag gedachten wir beim Blutmai-Gedenken den Proletariern und Kommunisten, die 1929 auf den Befehl der Berliner SPD erschossen wurden, weil sie sich das Recht auf Demonstration am Kampftag der Arbeiterklasse nicht nehmen lassen wollten.
Die „revolutionäre Abenddemo“ nutzten wir wie die anderen Demonstrationen, um für unseren kämpferischen Betriebsstammtisch am 10.05. einzuladen und mit Teilnehmenden über die Notwendigkeit der Organisierung im Betrieb gegen den Kriegskurs zu sprechen.
Bremen
Wir von der KP reihten uns bei sommerlichen Temperaturen in die 1. Mai Demos in Bremen ein. Morgens um 11 Uhr ging es los vom Weserstadion bei der traditionellen Demonstration der Gewerkschaften. Schon zu Beginn begrüßte uns das Bremer Friedensforum, das an zentraler Stelle die Demoteilnehmer auf die Kriegsgefahr hinwies und zum Widerstand aufrief. Nach den verschiedenen Gewerkschaftsblocks, die die Demo anführten, reihten sich wie eine Perlenkette die verschiedenen Parteien und Organisationen auf. Insgesamt, laut Polizeiangaben, nahmen wohl zweieinhalbtausend Arbeiterinnen und Arbeiter an der DGB-Demo teil.
Wir liefen im hinteren Zug, der weithin laut und kämpferisch war. Immer wieder wurde zur Solidarität mit Palästina aufgerufen. Klassenkämpferische Parolen, der Mord an Lorenz in Oldenburg und der Verrat der Sozialdemokratie an den Interessen der Arbeiterklasse dominierten die Rufe. Auffällig war, dass der Block der Linkspartei zahlreiche, viel mehr als in den Jahren zuvor, vor allem junge Menschen anzog. Auch hier sprach man sich immer wieder gegen die Kriegspolitik und die Aufrüstung aus. Und auch der Krieg gegen Palästina wurde lautstark angeprangert. Dabei vergaßen die Teilnehmer offensichtlich, dass die Bremer Linke als Teil der Senatsregierung die Kriegskredite mitbewilligt hat.
Dass die Abschluss-Kundgebung des DGB auf dem Domshof staatstragend und einlullend war, muss nicht extra erwähnt werden. Kurios war, dass von der Bühne die Unternehmerverbände innig gebeten wurden, doch wieder zu ihrer „Kernaufgabe“ zurückzufinden. Diese sei nämlich die Sozialpartnerschaft. Das blieb, wie man es in Bremen gewohnt ist, natürlich nicht unbeantwortet: Viele Besucher der Abschlusskundgebung zeigten ihren Widerspruch mit der Unterstützung des Aufrüstungskurses durch die Gewerkschaften. Unser Transparent kam da gut an und wir bekamen mehrere „Daumen hoch“-Gesten und führten einige Gespräche.
Am Nachmittag um 15 Uhr sammelte man sich schließlich zur Revolutionären und Internationalistischen Demo. Es waren weitaus weniger als in den Jahren zuvor, aber die knapp 1000 Teilnehmer waren dafür um so klassenkämpferischer und auch jünger. Die Demo verlief zentral vom Arbeitergeprägten Stadtteil Hastedt, rechts der Weser, durchs Sielwall bis in die Innenstadt. Ein Meer roter und Palästina-Fahnen. Auf den Kundgebungen und den Stopps gab es Reden gegen Militarisierung und Kriegskabinett und zum Sturz des Kapitalismus. Palästinasolidaritätsgruppen berichteten vom Genozid und riefen zur Solidarität. Die eigene klassenkämpferische Organisierung war die verbindende Antwort aller Aufrufe und Reden. Die Stimmung war durchweg gut, solidarisch und diszipliniert. Die Zwischenkundgebung an der Sielwallkreuzung wurde von den zahlreichen Passanten aufmerksam und interessiert begleitet.
Chemnitz

Am diesjährigen 1. Mai, dem internationalen Kampftag der Arbeiterklasse, beteiligten wir uns gemeinsam mit unseren Leipziger Genossen an der zentralen DGB-Veranstaltung in Chemnitz. Der Tag machte einmal mehr deutlich, wie notwendig klassenkämpferische und internationalistische Präsenz an diesem Datum ist.
Nach Reden verschiedener Gewerkschafts- und Parteivertreter startete die Demonstration gegen 11 Uhr am Karl-Marx-Monument. Angeführt wurde sie vom DGB und der IG Metall Jugend. Auch ein kämpferischer Block von Beschäftigten des Klinikums Chemnitz, die sich aktuell in Tarifauseinandersetzungen befinden, war vertreten.
Unser Block als Kommunistische Partei lief im mittleren Teil der Demo unter dem Hochtransparent „Streiks vorbereiten statt Kriege unterstützen!“.
Unsere politischen Schwerpunkte – Gegnerschaft zu Aufrüstung, zu Standortlogik und zum Völkermord in Palästina – brachten wir lautstark, mit Fahnen, Rufen und vielen verteilten Flyern in die Demo ein. Dabei wurde mehrmals versucht, Palästinafahnen aus dem sichtbaren Teil der Demo zu verdrängen. Wir blieben standhaft – die Fahnen blieben oben.
Weil wir außerdem mit Leichtigkeit der lautstärkste Block der Demonstration waren und unsere Parolen wohl nicht allen Teilnehmenden genehm waren, versuchte man immer wieder uns durch Blasmusik zu übertönen. Auch davon ließen wir uns selbstverständlich nicht unterkriegen, sondern brachten unsere Positionen mit einem eigenen Megafon nur noch lauter zum Ausdruck.
Ansonsten verlief die Demonstration störungsfrei, war aber recht kurz.
Auf der Endkundgebung am Neumarkt folgten weitere Reden. Die Standortrhetorik des SPD-Bürgermeisters Schulze konnten wir nicht unkommentiert lassen und stimmten noch einmal lautstark „Rücken krumm, Taschen leer – SPD danke sehr!“ an. Die Rede der DGB-Vorsitzenden Yasmin Fahimi bekamen wir nicht mehr live mit, nachträglich wurde jedoch deutlich: Sie erklärte mal wieder die Interessen des „Wirtschaftsstandorts“ zu den Interessen der Arbeiter und Arbeiterinnen. Kritik an Kriegspolitik, sozialer Spaltung oder dem Genozid an der palästinensischen Bevölkerung suchte man vergeblich.
Am Nachmittag kamen wir dann mit unseren Genossen und vielen Interessierten zum Grillen in einem nahegelegenen Park zusammen. Bei kühlen Getränken führten wir viele interessante Gespräche und bauten unsere Vernetzung in der Region weiter aus.
Der 1. Mai bleibt ein Kampftag – gegen Ausbeutung, Krieg und die Logik des Kapitals. Und wir bleiben sichtbar.
Dortmund

„So flieg‘ Du flammende, du rote Fahne – voran dem Wege, den wir ziehn’“
So schallte der Gesang auf der traditionellen Mai-Demonstration des DGB durch die Straßen des Saarlandstraßenviertels. Dort bildeten wir mit weiteren Organisationen einen klassenkämpferischen Block und gaben der Demonstration in Abgrenzung zu den zahlreich vertretenen Sozialdemokraten (SPD, BSW, PdL) und Grünen einen kämpferischen Ausdruck.
Neben klassenkämpferischen Parolen wurden auch gemeinsam Kampflieder unserer Klasse gesungen und so zogen wir zum Westfalenpark, wo das traditionelle Gewerkschaftsfest stattfand.
Der Tag begann allerdings schon vor der Gewerkschaftsdemo, denn wir nahmen zuvor an der kämpferischen Zubringerdemo vom Sonnenplatz zur Startkundgebung teil. Diese hatte das Ziel, die Anwohner des Westviertels zur DGB-Demo zu bringen und die Klassengeschwister des Viertels zu mobilisieren.
Erlangen
Zum ersten Mal waren wir an diesem ersten Mai als Kommunistische Partei auch in Erlangen vertreten. Am internationalen Kampftag der Arbeiterklasse waren Genossen der KP bei den Aktivitäten der GEW-Studis und der Students4Palestine aktiv beteiligt. Durch lautstarke Parolen bezogen wir klar Stellung gegen Kriegskurs und für gelebte internationale Solidarität in den DGB-Gewerkschaften. In der Rede der GEW Studis wurden insbesondere die Kriegskredite zum Thema gemacht und es wurde verdeutlicht, warum wir als Gewerkschafter gegen diese Kriegsvorbereitungen kämpfen müssen. Mit Palästinafahnen und Aktiven der Students4Palestine, die während der gesamten Demonstration an der Spitze des Zuges mitliefen, wurde am internationalen Kampftag der Arbeiterklasse die Solidarität mit unseren palästinensischen Klassengeschwistern demonstriert. Sichtlich unangenehm war unsere Präsenz dem mitlaufenden Oberbürgermeister und einzelnen DGB-Funktionären, während wir mit mehreren Kolleginnen und Kollegen aus der Gewerkschaft und weiteren Teilnehmenden der Demonstration gute und konstruktive Gespräche führten. Viele der Kolleginnen und Kollegen begrüßten unsere klare Haltung gegen Kriegskurs und Klassenkampf von oben ausdrücklich und unterstützten diese Positionen.
Göttingen

Am Internationalen Kampftag der Arbeiterklasse hat die Ortsgruppe Göttingen mit weiteren Organisationen einen klassenkämpferischen Block auf der DGB-Demo gebildet. Laut und kämpferisch zogen wir durch die Innenstadt – gegen Krieg, Aufrüstung und Sozialabbau! Ein klarer Fokus lag auch auf dem anhaltenden Genozid in Palästina. Trotz des erneuten Verbots von Palästinafahnen durch den DGB ließen wir uns nicht zum Schweigen bringen: In mehreren Einzelaktionen am Rande der Demo wurde die Palästina-Solidarität sichtbar auf die Straße getragen – unterstützt von lautstarken Parolen aus dem Block heraus. Gerade in Zeiten imperialistischer Kriege und massiver sozialer Angriffe gilt es umso mehr, Streiks vorzubereiten statt Kriege zu unterstützen! Daher: lasst uns klassenkämpferische Gewerkschaften und die Kommunistische Partei aufbauen!
Gießen


In Gießen haben wir als Teil der Friedensblockinitiative einen internationalistischen Friedensblock auf der Gewerkschaftsdemonstration am 1. Mai organisiert, zu der die Palästina Solidarität Gießen (PSG) im Vorfeld eingeladen hatte. Beteiligt haben sich Einzelpersonen, das Gießener Friedensnetzwerk, verschiedene politische Akteure und aktive Gewerkschafter. Uns war es wichtig, den Zusammenhang zwischen Aufrüstung, Krise und Angriffe auf die Arbeiterklasse herauszustellen. Unter dem Motto „We are the power in the union – Hoch die internationale Solidarität“ zeigten wir, dass wir die Haltung zu Aufrüstung und Rüstungsindustrie der Gewerkschaftsführungen ablehnen und forderten den Streik als Kampfmittel gegen Kriegskredite, Waffenlieferungen und Genozid. Eine gewerkschaftliche, klassenkämpferische Opposition gegen die Führung und den DGB ist eine Notwendigkeit, um die Sozialpartnerschaft in den Gewerkschaften zu bekämpfen. Der DGB Mittelhessen hatte den Plan, uns ans Ende der Demonstration zu schieben, wogegen wir uns erfolgreich wehren konnten, indem unser Block einen zentralen Platz einnahm. Lautstark erklärten wir die Solidarität mit Palästina, sangen gegen die SPD, AfD und andere Kriegstreiber und Verräter. Mit im Block verteilten roten Karten, zwei Doppelhalter und einem Spruchband „Show Israel the red card“ organisierte die PSG bei einer Zwischenkundgebung eine starke Choreografie, um den Ausschluss Israels aus den internationalen Fußballverbänden zu fordern. DGB-Funktionäre kamen immer wieder auf uns zu und beschwerten sich über unsere konsequente Solidarität mit dem palästinensischen Volk und unsere lautstarke Ablehnung gegenüber den bürgerlichen Parteien. Aber der 1. Mai ist nicht ihr Tag. Der 1. Mai ist unser Tag, der Kampftag des Proletariats.
Nach der Gewerkschaftsdemonstration beteiligten wir uns als Kommunistische Partei mit einem Stand an dem Kultur- und Familienfest. Gegen Spende hatten die Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit, klassenkämpferische Plakate mitzunehmen und sich selbst politische Buttons herzustellen. Die Spenden gehen an die verfolgten Genossinnen und Genossen in der Ukraine, die antifaschistische und antimilitaristische Arbeit leisten und dafür mit Repression, Gewalt und Gefängnis konfrontiert sind.
Ein starker, lauter und kämpferischer 1. Mai liegt hinter uns. Der Aufbau einer klassenkämpferischen Gewerkschaftsfront liegt vor uns. Mit Klarheit, Einheit, Organisation – für den nächsten Anlauf zur Revolution!
Hannover


Bei herrlichem Wetter nahmen wir als Ortsgruppe an der DGB-Demo teil. In diesem Jahr riefen wir unter der Devise „Streiks vorbereiten statt Kriege unterstützen“ zu einem eigenen Block auf. Zu unserer Freude sprach unsere Losung auch zahlreiche Kolleginnen und Kollegen an und somit zogen wir gemeinsam, entschlossen und lautstark durch Hannover zum Klagesmarkt.
Dort hatten wir an unserem Infostand die Gelegenheit, uns als KP vorzustellen und mit den Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch zu kommen.
Auffällig war, dass die Gewerkschaftsfunktionäre kaum die (schlechten) Tarifabschlüsse und die durch den DGB-Vorstand unterstützten imperialistischen Kriegspläne in ihren Reden thematisierten, sondern den Fokus auf die AfD-nahe Pseudo-Gewerkschaft Zentrum, die neuerdings auch in Hannover Fuß zu fassen versucht, lenkten. All das bloße Gerede von „unserer“ Demokratie und ohne ein einziges Wort dazu, dass schlechte Tarifabschlüsse, fehlende Demokratie innerhalb der Gewerkschaften, Standortnationalismus sowie die Sozialpartnerschaft der Nährboden für jene Faschisten sind.
Unsere Gesprächspartner hingegen kritisierten oft die mangelnde Kampfbereitschaft der Gewerkschaftsführung. In vielen Unterhaltungen tauschten wir uns deshalb mit unseren Kollegen über Militarisierung, Krieg, den Völkermord in Gaza und Wirtschaftskrise aus. Besonders auffällig war, dass viele junge Menschen unseren Stand besuchten und großes Interesse an unserer Grundlagenschule und unseren Veranstaltungen zeigten.
Bei Jung und Alt besonders beliebt war außerdem unser Glücksrad: Dort konnten fiktive Milliardenbeträge gewonnen werden, die einerseits in gesellschaftlich relevante Bereiche wie Kliniken, Schulen und Kitas und andererseits in die Rüstung zum imperialistischen Krieg investiert werden konnten. So bekamen die Besucher unseres Standes ein Gefühl dafür, wie absurd hoch die Kriegskredite eigentlich sind. Ferner diskutierten wir, was wir eigentlich für ein gutes Leben brauchen und dass dieses nur im Sozialismus-Kommunismus möglich sein wird. Einen Gewinn gab es für unsere jungen Kolleginnen und Kollegen am Ende aber doch: Ein Griff in die Überraschungstüte mit Flummis, Kreiseln und einem Abziehtattoo.
Wir blicken zurück auf einen gelungenen ersten Mai mit tollen Gesprächen und vielen neuen Kontakten. Ein großer Dank gilt auch allen helfenden Händen in unserem Umfeld, ohne die dieser Tag nicht möglich gewesen wäre.
Streik in der Uni, Schule und Fabrik – das ist unsere Antwort auf ihre Politik
Hamburg

In Hamburg beteiligten wir uns als KP sowohl an der Gewerkschaftsdemo vom DGB am Vormittag als auch an der Revolutionären 1. Mai-Demonstration am Nachmittag.
DGB-Demonstration: Solidarität statt Sozialpartnerschaft
Auf der 1.-Mai-Demonstration des DGB positionierten wir uns unter der Parole „Streiks vorbereiten statt Kriege unterstützen“ klar gegen den staats- und kapitalkonformen Kurs der sozialdemokratischen Gewerkschaftsführung.
Trotz Aufforderungen der DGB-Ordner, Palästina-Fahnen einzupacken, blieb für uns klar: Internationale Solidarität lässt sich nicht verbieten!
Auf der DGB-Demo fiel die starke Präsenz junger Teilnehmer auf, während die mittlere Altersstufe, die den Großteil der Belegschaften ausmacht, unterrepräsentiert war. Es ist klar zu erkennen, dass die Mobilisierung von Arbeitern durch die Gewerkschaften viel zu schwach ist und diese dringende Aufgabe weiterhin vor uns liegt. Die geringe Beteiligung ist sicherlich auch ein Zeichen wachsender Enttäuschung über die lasche Kampfbereitschaft der Gewerkschaftsführung. Anstatt gegen Aufrüstung und Sozialabbau zu mobilisieren, trägt diese das Standort-Denken der Konzerne mit.
Wir verteilten Flyer, führten Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen und nutzten die Zeit bis zur nächsten Demo für Austausch und Diskussion im Park.
Revolutionäre 1.-Mai-Demo: Klassenkampf auf der Straße
Am Nachmittag beteiligten wir uns am klassenkämpferischen Block der revolutionären 1.-Mai-Demonstration. Mit deutlich mehr Teilnehmern als im Vorjahr zeigte sich, dass immer mehr Menschen die Zuspitzung der Wiedersprüche im kapitalistischen System erkennen und sich nicht länger mit kosmetischen Reformen zufriedengeben wollen. Unsere Präsenz war stark: Sichtbar als Kommunistische Partei auftretend, konnten wir nicht nur kämpferische Stimmung bei uns erzeugen, sondern trugen auch politische Parolen an die umstehenden Mitstreiter weiter.
Nach der Demonstration ließen wir den Tag mit einem gemeinsamen Abendessen ausklingen, bei dem wir uns über den Tag austauschten und auch darüber hinaus gemeinsam politisch in Diskussion kamen.
Köln

In Köln begann der sonnige 1. Mai um 12 Uhr mit einem langen Demozug durch die Innenstadt. Mit Gewerkschaft und Partei gingen wir lautstark vom DGB-Haus bis zum Straßenfest am Neumarkt. Schätzungsweise 8000 Menschen machten ihrer Wut über die schlechten Löhne, die Rezession und die Militarisierung Luft. Wir reihten uns hinter Genossinnen und Genossen der KKE (KP Griechenlands) und TKP (KP der Türkei) ein. Wir konnten uns vernetzen, auf die aktuelle Lage der Arbeiterklasse aufmerksam machen und unsere Inhalte auf die Straße bringen.
Auch später am Straßenfest am Heumarkt führten wir Diskussionen und konnten Infomaterial verteilen.
Um 17 Uhr nahmen wir uns in Kalk gemeinsam mit schätzungsweise 2500 anderen Menschen die Straße. Trotz Verboten der Polizei traten wir konsequent mit klassenkämpferischen und internationalistischen Parolen auf. Auch wurde Lorenz, den die Polizei in Oldenburg ermordete, gedacht. Die Polizei hielt den Demozug mehrfach wegen Kleinigkeiten an. Am Ende kam es noch einmal zu polizeilichen Übergriffen, denen sich entschlossen entgegengestellt wurde. Wir blicken zurück auf einen erfolgreichen 1. Mai, mit einer sichtbar gestiegenen Zahl an Demonstrationsteilnehmern und starken Ausdrücken gegen die Kriegsvorbereitung und die damit verbunden sozialen Kürzungen.
Bonn

Am 1. Mai waren wir anlässlich des internationalen Kampftages der Arbeiterklasse gemeinsam mit 300–400 anderen Bonnerinnen und Bonnern auf den Straßen. Nachdem ein Funktionär des DGB letztes Jahr noch ankündigte, wer nicht auf sozialpartnerschaftlichen Kurs ginge, könne sich dieses Jahr eine andere Veranstaltung suchen, mobilisierten sie selbst dieses Mal nicht zu einer Demo in Bonn. Der DGB rief zu einer Fahrradtour von Bonn nach Siegburg auf, um dort einer Rede von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst zuhören zu können. Der CDU-Politiker vertritt in Tarifauseinandersetzungen die Seite der sogenannten Arbeitgeber.
Das internationalistische 1. Mai Bündnis aus Bonn lief dennoch die traditionelle Demoroute, verlängerte diese sogar und feierte im Anschluss wie gewohnt ein Fest in der Altstadt.
Während der Demonstration dominierten internationale Themen wie der Genozid in Gaza und der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehende Kriegsvorbereitung der deutschen Regierung. Wir verteilten unsere Flyer und die Passanten nahmen die Demo positiv wahr. Auf dem 1. Maifest konnten wir an einem Tisch, an dem wir unsere Sticker, Flyer, Bücher, Plakate und Palästina-Shirts auslegten, mit vielen Interessierten und Passanten ins Gespräch kommen. In einer Rede gingen wir auf die Krisenentwicklung und die Notwendigkeit des Parteiaufbaus ein. Insgesamt gab es ein vielfältiges Programm beim Fest: Die Palästinensische Gemeinde bot Essen an, es gab eine Ausstellung, eine Verlosung und Livemusik.
Wie auch im vergangenen Jahr waren die Linkspartei und der deutsch-kurdische Kulturverein nicht mehr beim internationalistischen 1. Mai vertreten. Stattdessen entschieden sie sich erneut dazu, mit Zionisten zu demonstrieren.
Die Linie der Klassenkollaboration, die von Funktionären im DGB vertreten wird, kritisieren wir aufs Schärfste. Wir wollten den 1. Mai nutzen, um sowohl mit anderen Gewerkschaftlern gemeinsam zu demonstrieren als auch, um unsere Partei bekannter zu machen. In diesem Jahr mussten wir uns aufgrund knapper Ressourcen für eines entscheiden. Für die Zukunft fordern wir, dass der DGB wieder die Demo in Bonn organisiert und vor allem, dass dieser Vertreter der Arbeiterklasse, wie bspw. kämpferische Personal-, Betriebs- und Vertrauensleute statt Vertreter des Klassenfeindes einlädt. Die kommunistische Bewegung – und auch wir – sind weiterhin von der Arbeiterklasse isoliert und dies können wir nur aufbrechen, wenn wir den Kampf als Teil unserer Klasse in den Betrieben und Gewerkschaften als unseren zentralen Fokus anerkennen und umsetzen.
Lübeck
In Lübeck beteiligte sich die KP am klassenkämpferischen Block der DGB-Demo.
Mit Musik, Transparenten und Parolen wurde lautstark Stellung gegen Aufrüstung, Sozialpartnerschaft und den militaristischen Kurs der Lübecker DGB-Führung bezogen.
Diese hatte im Vorhinein jegliche Kritik am deutschen Imperialismus vom Gewerkschaftsfest ausgeschlossen, indem sie eine Anmeldung von Infoständen an Auflagen wie Bekenntnis „zur Nato und Europa“, zur „Richtigkeit des Sondervermögens“ sowie zur „Solidarität mit Israel“ und „Putin als alleinigen Aggressor“ in der Ukraine knüpfte.
Wir ließen es uns nicht nehmen, im Anschluss an die Demonstration unseren Protest auch auf dem Gewerkschaftsfest sichtbar zu machen und auf den Verrat der DGB-Führung an ihrer eigenen Basis aufmerksam zu machen. Dazu wurde ein Transparent entrollt und Stellungnahmen verteilt, die den Zusammenhang von Aufrüstung und Sozialabbau verdeutlichten, die Schädlichkeit der Sozialpartnerschaftsideologie aufzeigten und die Notwendigkeit eines Klassenkampfs von unten thematisierten.
Aus zahlreichen Gesprächen mit Gewerkschaftsmitgliedern und anderen Teilnehmenden wurde deutlich, dass die genannten Auflagen von der Basis der Gewerkschaft weder beschlossen noch mitgetragen werden.
Lüdenscheid

Für den 30.04.2025 wurde vom Antifaschistischen Bündnis Lüdenscheid (ABL) eine Vorabenddemo zum 1. Mai organisiert, die von mehreren Organisationen unterstützt wurde. Die Stimmung unter den teilnehmenden Demonstrantinnen und Demonstranten war kämpferisch und internationalistisch. Die Demo bestand aus ca. 70 Teilnehmern, wovon fast alle Jugendliche waren. Es ist bemerkenswert für eine recht kleine Stadt wie Lüdenscheid, dass eine Demo aus so vielen revolutionär gesinnten Jugendlichen organisiert werden konnte. Sie dauerte etwas über eine Stunde und zog sich durch das Stadtzentrum. Im Laufe dessen gab es neben einzelnen antikommunistisch gesinnten Zwischenrufen vor allem Zuspruch von Passanten über Parolen, die Palästina und den rassistischen Charakter der AfD ansprachen. Während der Demo verteilten wir unsere Flyer an die Teilnehmenden und Passanten, darin gingen wir auf die derzeitigen Angriffe von Unternehmen und Politik auf unsere Klasse ein. In der Innenstadt hielten wir einen Redebeitrag, der äußerst positiv angenommen wurde. Nach der Demo konnten wir noch die Gelegenheit nutzen, uns mit Interessierten auszutauschen.
Mannheim


Auch in diesem Jahr haben wir uns als Ortsgruppe an der 1. Mai-Demo beteiligt. Bei blauem Himmel und warmen Temperaturen ging es zunächst als Teil der DGB-Demo über die Quadrate zum Marktplatz. Im Anschluss an die DGB-Demo zogen wir als Teil der revolutionären Demo weiter in das Arbeiterviertel Neckarstadt.
Mit eigenen Parolen lenkten wir den Fokus auf den Arbeitskampf und stellten uns klar gegen die Sozialpartnerschaft. Mit einem Schild kritisierten wir die Gewerkschaftsführungen, die den Kriegskurs der BRD mittragen und sich für die Kriegskredite auch noch bedanken. Lautstark und in Hörweite sozialdemokratischer Parteien wie der SPD oder der PdL machten wir deutlich, was sie tatsächlich sind: der Versuch, die Arbeiterklasse ins System zu integrieren und für die herrschende Klasse ungefährlich zu machen.
Gerade die revolutionäre Demo wurde natürlich besonders genau von der Polizei beobachtet, und es kam leider auch zu Repressionen seitens der Staatsgewalt, die wir aufs Schärfste verurteilen.
Trotzdem war es ein erfolgreicher Demotag, an dem es gelungen ist, ein klares Zeichen für die Arbeiterklasse und gegen das kapitalistische System zu setzen.
Nürnberg


In Nürnberg beteiligten wir uns als Kommunistische Partei an der Demonstration des DGB und am Palästinablock der revolutionären 1. Mai Demonstration. Bereits vor der ersten Demonstration starteten wir den Tag mit einem gemeinsamen Frühstück und diskutieren die Stellungnahme der KP mit Interessierten aus dem Umfeld. Wir sprachen über die Lügen der Sozialpartnerschaft und diskutierten, warum wir es dennoch wichtig finden, uns an den DGB-Demonstrationen zu beteiligen. Bei der anschließenden DGB-Kundgebung und Demonstration verteilten wir unsere Stellungnahme und bezogen mit Schildern und Parolen deutlich Stellung gegen Kriegskurs und Sozialabbau. Trotz der massiven Angriffe der Herrschenden, trotz aktueller Arbeitskämpfe wie im öffentlichen Dienst war die Demonstration in großen Teilen sehr ruhig und wenig kämpferisch. Es zeigte sich noch einmal deutlich, wie weit wir noch davon entfernt sind, den 1. Mai als wirklichen Kampftag der Arbeiterklasse zu begehen.
Im Anschluss unterstützten wir den Palästinablock bei der revolutionären 1. Mai Demonstration. Bereits auf dem Weg dorthin wurde ein Teilnehmer des Blocks von der Polizei wegen einer Palästinafahne, auf der eine Faust abgebildet war, ca. 45 Minuten festgehalten und schikaniert. Wir konnten konkrete Rechtshilfe und Unterstützung vor Ort leisten. Im Palästinablock selbst betonten die aktiven Genossen der KP vor allem, dass wir selbst, organisiert als Klasse, es in der Hand haben den Genozid zu stoppen. Wir riefen dazu auf, gegen die Ohnmacht angesichts der Zerstörung Palästinas auf Organisierung zu setzen. Durch kurze Zwischenmoderationen und Parolen machten wir deutlich: Gerade in einem Land, welches die zionistische Kolonialarmee so massiv mit Waffen ausrüstet, dürfen wir internationale Solidarität am Kampftag der Arbeiterklasse nicht als hohle Phrase begreifen. Als konkrete Beispiele für die Macht der organisierten Arbeiterklasse wurden die Streiks der Hafenarbeiterinnen und -arbeiter genannt, die sich weigerten Kriegsgerät für die israelische Besatzungsmacht zu verladen. Und so rief der Palästinablock am 1. Mai in Nürnberg gemeinsam: „In jeder Schule, in jeder Fabrik – lernt zu Kämpfen stoppt den Krieg!“
Sowohl im Palästinablock als auch bei der Demonstration und dem anschließenden Straßenfest luden wir auch aktiv zu unserer Grundlagenschule ein. Der erste Durchgang der GLS startet noch in diesem Monat in Nürnberg und stieß auf großes Interesse.
Stuttgart


Am 1. Mai nahmen wir als Kommunistische Partei mit einem breiten Umfeld an der DGB-Demonstration in Stuttgart teil. Bei der Kundgebung am Marktplatz und während des Zuges durch die Innenstadt verteilten wir Stellungnahmen und Einladungen zu unserer Aktuellen Stunde. Darüber hinaus forderten wir mit Parolen lautstark das Ende der Kriegstreiberei und brachten klassenkämpferische Positionen ein, die die Gewerkschaftsführungen erwartungsgemäß vermissen ließen.
Im Anschluss an die Demonstration gingen wir zum Fest des Clara-Zetkin Hauses und konnten dort mit einem eigenen Infotisch die Parteipositionen in zahlreichen Gesprächen unter die interessierten Besucher bringen und diskutieren.
Tübingen


Am diesjährigen Kampftag der Arbeiterklasse beteiligten wir uns lautstark und entschlossen an der 1.-Mai-Demonstration in Tübingen. Bei der Demo setzten wir in einem eigenständigen Block ein klares Zeichen gegen Sozialpartnerschaft und Kriegspolitik.
Die DGB-Führung trat in diesem Jahr unter dem Motto „Mach dich stark mit uns“ auf – eine Übertreibung angesichts zahlreicher fauler Kompromisse bei den Tarifverhandlungen in der Vergangenheit und der aktuellen Anbiederung an den kriegslüsternen bürgerlichen Staat. Wir setzten dem unsere Losung entgegen: „Streiks vorbereiten statt Kriege unterstützen!“
Mit Transparenten, Fahnen, kämpferischen Parolen und Redebeiträgen machten wir unsere Position sichtbar. Gemeinsam mit weiteren Demo-Teilnehmerinnen und Teilnehmern trugen wir Palästinafahnen und brachten so die Notwendigkeit internationaler Solidarität zum Ausdruck.
Die Demonstration verlief ohne Zwischenfälle. Mit Hunderten anderen marschierten wir, begleitet von roten und palästinensischen Fahnen, bis zum Tübinger Marktplatz.
Dort waren wir mit einem Infostand präsent, verteilten Material und führten zahlreiche Gespräche mit interessierten Passanten. Besonders unsere Plakate, die auf die Bedeutung politischer Streiks und den Zusammenhang mit der aktuellen Kriegspolitik hinwiesen, stießen auf großes Interesse und führten zu Gesprächen.
Am Nachmittag kamen wir mit unserem Umfeld zusammen, verbrachten gemeinsam Zeit bei Essen und Getränken und besuchten anschließend noch das Straßenfest des Linken Zentrums Trude Lutz, um den Tag ausklingen zu lassen.
Wuppertal
Aus dem Bergischen Land beteiligten wir uns mit rund 1000 weiteren Leuten in Wuppertal an der DGB-Demonstration. Wir verteilten Flyer und machten auf die Notwendigkeit kämpferischer Gewerkschaften aufmerksam, die sich dem Diktat der deutschen Außenpolitik widersetzen.