Mit neuer Stärke aus dem LLL-Wochenende

In Gedenken an Luxemburg, Liebknecht und Lenin

Am vergangenen Wochenende haben wir der im Januar 1919 ermordeten Revolutionäre Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, sowie unseres Vordenkers Lenin, der zu Zeiten einer gewaltsamen Entfesselung der zwischenimperialistischen Widersprüche den Internationalismus hochhielt und wie Luxemburg und Liebknecht den Burgfrieden ablehnte, in Berlin gedacht und die Notwendigkeit der Kommunistischen Partei angesichts von Krieg und Krise in den Vordergrund gestellt. Zwar hatten wir nicht bundesweit für die LLL-Demo mobilisiert, dennoch waren einige Genossen nach Berlin gekommen und wir konnten internationale Gäste von den Jeunes Communistes (JC) Bouches-du-Rhône willkommen heißen.

Die Liebknecht-Luxemburg-Lenin-Demonstration war in diesem Jahr größer als in den Vorjahren (insgesamt 10.000-12.000 Teilnehmer), doch auch dieses Mal hat sich gezeigt, dass die ideologische Spaltung der kommunistischen Bewegung in Deutschland tief ist und die Aufgabe der KO bestehen bleibt. Die Klärung für eine revolutionäre Strategie und Taktik, für ein wissenschaftlich fundiertes Programm einer kommunistischen Partei ist eine Notwendigkeit für den Wiederaufbau unserer Bewegung.

Der Ausschluss der Revisionisten aus der Kommunistischen Organisation durch unser höchstes Gremium, den Kongress, war ein wichtiger Schritt in diese Richtung und ein Thema, das an diesem Wochenende immer wieder präsent war. Er stellt eine Stärkung der Organisation dar. Nach langen Monaten ohne klare Position zu Imperialismus und Krieg hat sich gezeigt, dass unsere Resolution gegen den Krieg eine tiefgreifende Diskussion befördert: die Positionierung der KO ermöglicht auch eine Gegenposition, eine Antwort, und führt zu inhaltlichen Gesprächen, an denen wir unsere Argumente sowie unser Verständnis schärfen können. So konnten wir viele Gespräche führen und haben auch deutlichen Zuspruch aus der kommunistischen Bewegung für unsere klare Haltung zu Imperialismus und Krieg erhalten. Aber auch die Texte, die im Kampf um die richtige ideologische Basis entstanden sind, z.B. der Diskussionsbeitrag zum Demokratischen Zentralismus, spielten eine wichtige Rolle in den Debatten.

Den Samstag begingen wir mit zwei parallelen Veranstaltungen: Zum einen gab es einen Stand auf der Rosa-Luxemburg Konferenz, zum anderen einen Rundgang mit Informationsveranstaltung über den Ost-Berliner Zentralfriedhof Friedrichsfelde, auf dem sich das Ehrenmal der Sozialisten befindet und historisch das Revolutionsdenkmal befand.

Beim Rundgang haben wir uns mit der Geschichte des Sozialistenfriedhofs befasst, etwas über die Bedeutung dieses symbolträchtigen Ortes für die revolutionäre Arbeiterbewegung gelernt und uns näher mit einzelnen der dort zu Grabe getragenen und geehrten Revolutionäre befasst.

Das Revolutionsdenkmal, das in den 1920er Jahren im Auftrag der KPD errichtet wurde, wurde in der Zeit des deutschen Faschismus komplett zerstört und die Gräber der Revolutionäre geschändet. Als historischer Anlaufpunkt der revolutionären Arbeiterbewegung, zu dem jährlich zu Gedenktagen wie dem Begräbnistag Luxemburgs und Liebknechts, aber auch anlässlich der Beisetzungen revolutionärer Kämpfer hunderttausende Arbeiter ihren Weg in Demonstrationszügen fanden, war es den Herrschenden stets ein Dorn im Auge. Selbst unter den Repressionen der Hitler-Faschisten fanden noch bis 1935 Großdemonstrationen statt, weshalb sie diesen Anlaufpunkt der Revolutionäre letztendlich zerstörten.

Bereits kurz nach dem Sieg über den Faschismus entschied der Berliner Stadtrat, die historische Gedenkstätte der Sozialisten – wo seit dem Tod Wilhelm Liebknechts die Führer der Sozialdemokratie beigesetzt wurden – wieder herzurichten und dort auch den kommunistischen Vorkämpfern eine würdige Ruhestätte einzurichten. Ab diesem Zeitpunkt fanden wieder alljährlich riesige Gedenkdemonstrationen statt. Seit ihrem Wiederaufbau stand die Gedenkstätte der Sozialisten für das neue Deutschland, das seine Vordenker würdigte. Wir beschlossen unseren Rundgang mit Blumenniederlegungen an den Gräbern unserer Klassengeschwister.

Zur gleichen Zeit fand die Rosa-Luxemburg-Konferenz statt. Dort waren wir mit unserer Stellungnahme zum Liebknecht-Luxemburg-Lenin-Wochenende präsent, in der wir auf den Zusammenhang von Krieg und Kapitalismus, die Notwendigkeit einer revolutionären kommunistischen Partei und des Kampfes gegen den Opportunismus eingehen. An unserem Stand gab es neben unserer Stellungnahme zum Wochenende unsere Programmatischen Thesen sowie aktuelle Veröffentlichungen, wie die Resolution des kürzlich stattgefundenen außerordentlichen Kongresses der KO „Nicht unser Krieg“ und die Diskussionsbeiträge „Der demokratische Zentralismus“ und „Der Revisionismus in der Entwicklung der Kommunistischen Organisation“ (ehem. “Der Revisionismus in unseren Reihen”), die mit Interesse zur Kenntnis genommen wurden. Viele Gespräche auf der Konferenz drehten sich um die Zukunft der KO nach der organisatorischen Spaltung vom Revisionismus auf unserem Kongress am vorangegangenen Wochenende. Den Austausch darüber, sowie über die Entwicklungen in der kommunistischen Bewegung, sehen wir als notwendig und wichtig an.

Am Sonntag fand die Luxemburg-Liebknecht-Lenin-Demonstration statt, in Gedenken an die Revolutionäre, die während der revolutionären Erhebung, dem Spartakusaufstand, durch reaktionäre Freikorps, gebilligt und befähigt durch die SPD, ermordet wurden.

Vor Beginn verteilten wir weiter unsere Resolution und Stellungnahme, die entsprechend der aktuellen Spaltlinien auf gemischte Resonanz stießen. Mit der Demonstration zogen wir mit den Genossen der JC Bouches-du-Rhône vom U-Bahnhof Frankfurter Tor zum Ehrenmal der Sozialisten. Wir machten durch Sprechchöre unseren Standpunkt, dass wir für den Aufbau der kommunistischen Partei stehen, da sie die wichtigste und notwendige Kraft im Kampf gegen die Kriegspolitik, aber vor allem im Kampf um die Erringung des Sozialismus darstellt, und dass dieser Aufbau auf der Grundlage einer ideologischen Klarheit auf wissenschaftlicher Basis und einer demokratisch-zentralistischen Organisierung stattfinden muss, klar.

Zusammenfassend können wir dieses Wochenende als kleinen Erfolg auswerten. Wir freuen uns, dass das im Zuge der letzten Auseinandersetzungen entstandene Material, insbesondere die Texte „Klarheit durch Wissenschaft“, „Der demokratische Zentralismus“ und “Der Revisionismus in der Entwicklung der Kommunistischen Organisation” (ehem. “Der Revisionismus in unseren Reihen”) auch Genossen anderer Organisationen helfen, ihr theoretisches Verständnis zu schärfen und zu vertiefen. Auch mit unseren französischen Genossen fand ein ergiebiger Austausch, etwa zur Partei- und Strategiefrage, zum Imperialismus in unseren Ländern und darüber hinaus, statt.

Nach einem turbulenten Jahresausklang hat uns das LLL-Wochenende gezeigt, dass die Trennung vom Revisionismus uns ideologisch gestärkt hat und wir mit unseren Vorhaben auf viel Interesse und Anklang in der Bewegung stoßen. Durch die Erfahrungen des Wochenendes bestärkt, bekräftigen wir abermals:

Klarheit, Einheit, Organisation – für den nächsten Anlauf zur Revolution!

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