Am 23. September 2023 gingen mehr als 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Köln anlässlich des Bildungsprotesttags auf die Straße. Der maßgeblich von den DGB-Gewerkschaften ver.di und GEW geprägte Demonstrationszug zog vom Heumarkt aus durch die Innenstadt. Die Hauptforderung des Bildungsprotests war ein 100-Milliarden-Sondervermögen für den Bildungssektor, in Anlehnung an das Bundeswehr-Sondervermögen im vergangenen Jahr. Auch die Mehrarbeit der Lehrkräfte und die vielen Schulausfälle wurden kritisiert. Antikapitalistische Parolen wurden laut. Wir nahmen an der Demonstration teil und führten Gespräche über die Gefahr von illusorischen Forderungen an den bürgerlichen Staat, warum nur der Sozialismus Bildung im Interesse der Massen organisieren kann, und über die Gefahr, dass Umverteilungsforderungen an den Staat (Geld für Bildung, statt fürs Militär), die Illusion zu befördern, diesem Staat des Kapitals könne eine (Bildungs-)Politik in unserem Interesse abgerungen werden. Bei der Abschlusskundgebung kamen Kolleginnen und Kollegen aus den Schulen, Schülerinnen und Schüler, und Eltern zu Wort. Auch hier überwogen Forderungen an die Verantwortlichen der Bildungspolitik, meist ohne eine Perspektive der Organisierung und des Kampfes. Dabei zeigte die für Köln relativ große Mobilisierung gerade, dass insbesondere die gewerkschaftliche Organisierung Wirkung entfalten und den berechtigten Protest auf die Straße bringen kann.