Am internationalen Frauenkampftag 2024 beteiligte sich die KO bundesweit an Kundgebungen und Demonstrationen. Zudem organisierten wir in einigen Städten eigene Veranstaltungen. Dabei konnten wir unsere Positionen auf die Straße bringen, im Einklang mit dem Titel unserer Stellungnahme: „Seite an Seite für die Befreiung der Frau im Sozialismus“. Wir betonten, dass die Befreiung der Frau nur gemeinsam mit ihren Klassenbrüdern erreicht werden kann. Wir betonten, dass erst der Sozialismus die Befreiung der Frau möglich macht und die DDR uns dabei ein Lehrstück ist. Wir grenzten uns entschieden von der sogenannten „feministischen Außenpolitik“ ab und solidarisierten uns mit den palästinensischen Frauen sowie allen, die unter der Kriegstreiberei des deutschen Imperialismus leiden müssen.
Köln und Bonn
In Köln wurde von zwei verschiedenen Bündnissen zu zwei Demos aufgerufen. Am Wiener Platz verteilten wir unsere Stellungnahme „Seite an Seite für die Befreiung der Frau im Sozialismus“. Am Roncalliplatz waren wir zusätzlich mit unserer Fahne, einer Palästinafahne und einem Transparent präsent. Auf diesem machten wir klar, dass die Frauenunterdrückung ein strukturelles Problem des Kapitalismus ist, und nicht durch Männer an sich entsteht. Den Protestzug vom Roncalliplatz bis nach Ehrenfeld folgten Tausende Demonstranten. Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden wegen unserer Palästina-Solidarität auf uns aufmerksam und reihten sich gerne bei uns ein. Wir luden zu unserer Aktuellen Stunde ein, welche alle zwei Wochen stattfindet und sich am 11.3. mit der marxistischen Auffassung zur Unterdrückung der Frau beschäftigte und diese dem bürgerlichen Feminismus gegenüberstellte. Im Anschluss diskutierten wir unter anderem über effektive Kampfforderungen und ihre Grenzen im Kapitalismus.
Dem Aufruf vom feministischen Streik Bonn folgten ca 600 Personen. Bei der Anfangskundgebung am Münsterplatz wurden einige Redebeiträge wie z.B. von Students for Palestine gehalten. Bereits im Vorfeld wurde dazu aufgerufen, dass sich die Demo in vier Blöcke ordnen soll: FLINTA, internationalistisch, All Gender und einen ruhigen Familienblock. Ein Genosse von uns nahm an der Demo teil, verteilte unsere Stellungnahmen zum 8. März und führte einige Gespräche, z.B über unsere Grundlagenschulung. Nachdem die Demo in der Altstadt angekommen ist, wurde sie von der Polizei angehalten und durfte nicht ihren planmäßigen Weg zurück in die Innenstadt aufnehmen. Ursächlich war eine Drohung eines bei der Polizei anonym eingegangenen Anrufers, mit einem Auto in die Demo zu fahren. Das Orgateam entschied, die Demo nicht abzubrechen, sondern innerhalb der Altstadt fortzuführen und ließ sich weder von der Drohung noch von weiteren Angriffen auf ihre Aktion klein kriegen.
Mannheim
Wir beteiligten uns in Mannheim an der Demo zum Frauenkampftag und liefen mit im klassenkämpferischen Block. Mit eigenem Transparent brachten wir die Parole auf die Straße: „Ohne Sozialismus keine Befreiung der Frau – Ohne Befreiung der Frau kein Sozialismus!“. Mit eigenen Parolen wollten wir der Verbindung zum Klassenkampf Ausdruck verleihen: „Wir wollen Bildung und Arbeitsplätze, statt Sexismus und rechter Hetze!“ und „Frauen kämpfen international gegen Sexismus, Krieg und Kapital!“. Zum Abschluss der Demo hielten einige Teilnehmenden noch Reden, so auch wir. Auch hier betonten wir den Zusammenhang von Klassenkampf und Frauenkampf. Wir gingen auf die Rolle der DDR ein, und kritisierten die „feministische“ Außenpolitik. Des Weiteren verteilten wir unsere Stellungnahmen und Einladungen zu unserer Veranstaltung am nächsten Tag zum Thema „Frauenkampf und Klassenkampf“.
In unserer Veranstaltung präsentierten wir unsere Standpunkte zur Frauenfrage. Wir zeigten den Unterschied zwischen einem materialistischen und einem idealistischen Verständnis der Ursache der Frauenunterdrückung, die zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen in der Praxis führt. Ein zentraler Aspekt unserer Präsentation war die aktuelle Erscheinung der doppelten Unterdrückung der Frau im kapitalistischen System – ein Mal als Arbeiterin, ein Mal als Frau. Als Alternative zur kapitalistischen Ausbeutung der Frau wiesen wir auf die beispielhaften Errungenschaften in der Frauenfrage in den sozialistischen Staaten hin, insbesondere in der DDR. In der anschließenden Diskussion, die zuerst in Kleingruppen und dann im Plenum stattfand, konzentrierten wir uns darauf, wie Frauen konkret organisiert werden können und sollten, welche Kämpfe wir unterstützen müssen und wie die falsche Praxis uns als Arbeiterklasse spaltet, statt vereint.
Berlin
Nach einem erfolgreichen Demotag kamen wir am Abend mit Interessierten zum Stammtisch unter dem Thema „Feministische Außenpolitik und andere Verwirrungen des bürgerlichen Feminismus“ zusammen. In geselliger Runde haben wir über die aggressive Außenpolitik des deutschen Imperialismus diskutiert und warum er sich als feministisch zu verkleiden sucht. In der Diskussion wurde klar: Dass das deutsche Kapital und seine politischen Vertreter den Völkern der Welt nichts als Leid und Krieg bringen, lässt sich seit dem Krieg in der Ukraine und dem laufenden Genozid in Palästina kaum mehr verschleiern. Dieser „Feminismus“ ist nichts als ein kläglicher Versuch, sich innenpolitisch als menschlich und fortschrittlich zu verkleiden und das Entstehen einer starken kämpferischen Antikriegsbewegung zu befrieden.
Bremen
Am 08.03.24 fand zum internationalen Frauenkampftag in Bremen eine Demonstration statt, an der die KO-Ortsgruppe Bremen-Oldenburg unter Flagge teilgenommen hat. Die Demonstration, trotz ihrer überwiegend bürgerlich-feministischen Ausrichtung, hat die Rolle des Kapitalismus in der Unterdrückung der Frau betont und mehrere revolutionäre Blöcke waren vertreten. Es nahmen laut Medienangaben ca. 6000 Personen an dem Demozug teil, der vom Marktplatz durch die Innenstadt bis vor das Finanzamt lief.